Auch der Tierarzt muss mal sein

 Hallo, alle zusammen,

in dieser Woche ist bei uns ein ganz anderes Thema in den Mittelpunkt gerückt: Rudi hat uns gebraucht. Keine Angst, nichts Schlimmes, der Hundemann ist inzwischen ein Jahr alt und da es in Montenegro so viele Hunde gibt und vor allem auch so viele nicht kastrierte Hündinnen, war ganz klar, dass wir Rudi kastrieren lassen werden, sobald er alt genug ist.

Aus tierärztlicher Sicht sind wir hier ganz gut aufgehoben: Saša ist der Tierarzt hier in Kolašin und wir mögen ihn wirklich gerne. Ich mag handfeste und pragmatische Tierärzte ganz gerne, es hat halt wenig mit der Streichel-Wohlfühl-Praxis zu tun, die wir oft in Deutschland hatten, wo im Wartezimmer die Espressomaschine steht und der große Fernseher für eine nette Atmosphäre sorgt. Nein, hier ist alles handfest und rustikal. Ein Wartezimmer gibt es erst gar nicht, braucht man auch nicht, einfach anrufen und einen Termin vereinbaren, so einfach kann es gehen. Wenn es doch mal ein paar Minuten dauert, einfach mit den Mädels plaudern oder noch einmal vor die Türe gehen. Saša versorgt alle Tiere im Umkreis, egal ob Hund, Katze, Pferd, Schaf oder Kuh. Ein richtiger Landtierarzt, der alles macht, was sinnvoll für alle Beteiligten ist, aber auch nicht mehr und nicht weniger. Er kommt auch schon einmal sonntags zum Hausbesuch, weil er eh gerade einer Kuh oben auf dem Berg helfen muss und daher in der Nähe ist. Ich mag das sehr gerne und wir fühlen uns wunderbar aufgehoben.

Eine Kastration bei einem Rüden ist natürlich ein absoluter Routine-Eingriff und dementsprechend unkompliziert lief auch alles ab. Anders als in Deutschland üblich haben wir Rudi noch halb in Narkose mit nach Hause genommen und als Leckschutz gibt es halt hier nur den großen Plastikkragen. Das muss man entweder so hinnehmen oder einfach kreativ werden. Ich habe die Nähmaschine hier, also haben wir jetzt für tagsüber einen Body und nachts gibt es die Tröte. Selbstauflösende Fäden gibt es leider auch nicht hier, wir müssen also noch einmal sehr zur Freude von Rudi hin und so lange müssen wir halt auf ihn aufpassen. Inzwischen geht es ihm wieder so gut, dass er wieder viel Unsinn im Kopf hat und zu allerlei Späßen aufgelegt ist, aber ein paar Tage muss er noch warten, bis er wieder richtig toben darf.



bis dahin ist das die Alternative.

Liebe Grüße
Johannes, Manu & Rudi

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