U školi

Montenegrinisch lernen steht bei uns ganz oben auf der Prioritätenliste. Wir haben uns entschieden, in diesem wunderschönen Land zu leben und zu arbeiten, da gehört es einfach dazu, dass wir auch die Sprache beherrschen.

Es gibt ja Menschen, denen es sehr leicht fällt, andere Sprachen zu lernen. Da reicht es vielleicht sogar aus, einfach nur hier zu sein und zu sprechen. Ratet mal, wer nicht dazu gehört - wir. Ich habe mich bemüht, im Vorfeld zumindest ein paar Brocken zu lernen, aber mit mäßigem Erfolg. Mit diversen Apps und Büchern habe ich mir meine Zeit vertrieben, daneben noch Kinderprogramm geschaut, aber was soll ich sagen: ich bin keine 20 mehr und Fremdsprachen sind mir schon immer schwer gefallen.

Wir brauchten also eine Lösung und die haben wir auch gefunden. Unsere Lösungen heißen Nataša und Ivana. Nataša ist Schulleiterin der Schule in Kolašin und unterrichtet die montenegrinische Sprache, Ivana ist ebenfalls dort Lehrerin und unterrichtet Englisch. Die beiden sind so nett und unterrichten uns gemeinsam nach ihrer Arbeit.


Dreimal in der Woche heißt es für uns also wieder die Schulbank drücken und Zuhause Hausaufgaben und lernen. Es macht aber auch sehr viel Spaß. Wir sitzen gemütlich bei einem Kaffee im Büro der Schulleitung und lernen nicht nur Vokabeln und Grammatik. Den beiden ist es wichtig, dass wir auch etwas über Land und Leute kennen lernen. Das kann uns keine App auf dieser Welt nahe bringen. Und noch etwas Schönes lernen wir: das Herz und die Schönheit der Sprache. Montenegrinisch ist eine sehr reichhaltige und bunte Sprache, die einfach auch Spaß macht. So durften wir unser erstes Gedicht von Nikolić "prvi snijeg" lesen. Nataša kann das natürlich deutlich besser als wir und es dauert noch eine ganze Weile, bis ich mich alleine an Nikolić traue, aber es macht Spaß und berührt mich.

Auch wichtig: wir machen Fortschritte!!! 



Wir können inzwischen Verben in drei Zeiten bilden, schauen stolz auf einen wachsenden Wortschatz mit dem wir uns schon ein wenig unterhalten können - zugegeben ein wenig rudimentär, aber vor ein paar Wochen war selbst das undenkbar. 

Wir sind dankbar: nicht nur für den guten Unterricht, ohne den wir niemals so weit gekommen wären, sondern auch für zwei unendlich nette Menschen, die in unser Leben getreten sind.



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Warum Lipovo?

Ein großer Schritt

ein paar warme Gedanken