meine kulinarischen Highlights

 Das ist natürlich ein sehr abgespeckter Eindruck - immerhin war ich erst eine Woche selbst in Montenegro. Es folgen also mit Sicherheit noch ein paar weitere Beiträge zu der Küche Montenegros. Die Küche ist recht einfach, aber trotzdem raffiniert, handfest trifft es am ehesten. Die Montenegriner bevorzugen regionale Produkte, es gibt oft Fleisch oder Fisch mit Beilagen. Am Straßenrand und auf den Märkten kann man frisches Obst und Gemüse kaufen. Im August haben wir frische Feigen und Wassermelone genossen, was bei den Temperaturen an der Küste eine willkommene Abwechslung war.

Durch die Lage an der Seidenstraße und als Handelszentrum am Mittelmeer ist die Küche durch viele Einflüsse geprägt worden, die sich hervorragend ergänzt haben. Aus deutscher Sicht ist das Essen im Restaurant extrem günstig, bei den hiesigen Lohnverhältnissen sieht das ein wenig anders aus. Trotzdem trifft man sich zu allen erdenklichen Gelegenheiten im Restaurant oder Kaffee und plaudert miteinander. Genuss und Lebensfreude werden hier groß geschrieben. Aber jetzt zu meinen persönlichen Eindrücken:

1. Kaffee



Als Kaffeeliebhaberin hat dies mein Herz am meisten erobert. In ganz Montenegro gibt es eine Kaffeekultur. Im Landesinneren gibt es gerne auch einen Mokka - das muss man mögen, aber ich verspreche, dass jeder nach einer Tasse für den Rest des Tages wach ist. Persönlich bevorzuge ich einen kräftigen Espresso mit aufgeschäumter Milch - den klassischen Latte Macchiato und den bekommt man hier an fast jeder Ecke. In den meisten Städten gibt es richtig gute Kaffeebohnen aus kleinen Röstereien. Selbst an der Tankstelle am Ende der Autobahn haben wir guten Espresso aus einer Siebträgermaschine bekommen. In Montenegro ist es durchaus üblich, den Tag in einem Café zu starten, auch geschäftliche Angelegenheiten werden dort verhandelt. Wenn das kein Grund ist, dieses Land zu lieben!

2. Ćevapčići

Mussten wir natürlich auch probieren. Ćevapčići gilt als eines der Nationalgerichte, das man hier auch an jeder Ecke bekommt. Selbstverständlich hat jedes Restaurant das Originalrezept, das es natürlich exklusiv dort gibt und welches seit mindestens fünf Generationen als Familiengeheimnis weiter gegeben wird. Das kann ich natürlich nicht beurteilen, aber ich kann sagen, dass es überall unfassbar lecker ist. Kleine Hackfleischröllchen - kaum gewürzt - werden lange geknetet und danach ruhen gelassen, um ihren Geschmack zu entfalten. Danach über dem heißen Grill kurz und scharf gegrillt, kann man sie eigentlich schon pur essen. Meist gibt es dazu Djuvec-Reis, Ajvar und Zwiebeln. Im Regelfall gibt es all dies hausgemacht und frisch zubereitet.


3. Heidelbeerkuchen

Wir waren im August in Montenegro und eher im Landesinneren unterwegs. Das absolut Beste, was ich hier gegessen habe, war bei einem Geschäftsessen - eigentlich waren wir noch satt von unserem Frühstück. Um elf Uhr vormittags waren wir jetzt auch nicht unbedingt auf Essen eingestellt. Da hatten wir die montenegrinische Gastfreundschaft unterschätzt. Ein stolzer Montenegriner zeigt natürlich, was sein Land zu bieten hat. So saßen wir also in einem Hotel in Kolasin und konnten nicht ablehnen, als für uns "nur ein kleines Stück Kuchen" bestellt wurde, weil es ja gerade so lecker ist und die wilden Heidelbeeren überall reif waren. So weit, so gut, einem kleinen Stück Kuchen kann man schlecht widerstehen. Was dann kam, hat entspannt mindestens zwei vollwertige Mahlzeiten abgedeckt. Ein riesiges Stück Heidelbeerkuchen für jeden von uns mit selbstgemachtem Vanilleeis und halb geschlagener Sahne ... Meine gute Kinderstube hat mich noch gebremst, den Teller abzulecken, aber ich habe darüber nachgedacht. Danach war erst einmal ausruhen und Füße hochlegen angesagt, aber es hat sich gelohnt! 

Wir werden die montenegrinische Küche weiter testen und genießen - und natürlich darüber berichten.

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